Der Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft im Unterrichtsalltag stellt sowohl für angehende als auch für erfahrene Lehrkräfte eine bedeutsame Herausforderung dar. Dabei sind Lehrkräften nicht nur mit ethnischer und sozialer Heterogenität, sondern immer auch mit heterogenen Fähigkeiten, Lernemotionen und motivationalen Ausprägungen im Unterricht konfrontiert. Eine wesentliche Voraussetzung für adaptiven Unterricht, der heterogene Lernvoraussetzungen berücksichtigt ist die akkurate Beurteilung der Schüler(innen). An dieser Stelle setzt die Kooperation zwischen der Realschule Meitingen und dem Lehrstuhl für Psychologie der Universität Augsburg an, die im Rahmen des Projekts „Lehrerprofessionalität im Umgang mit Heterogenität“ (LeHet)[1] der Universität Augsburg seit Sommersemester 2017 besteht. Das Konzept umfasst dabei spezifische Phasen für Studierende in einem Hochschulseminar, Anteile der Referendare an Ihrer Einsatzschule sowie gemeinsame Veranstaltungen für Studierende, Referendare und Lehrkräfte
[1] Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (Programm: Qualitätsoffensive Lehrerbildung, Fördernummer: 01 JA 1509) und zielt darauf ab die Lehrerbildung nachhaltig Weiterzuentwickeln und u.a. durch Kooperationen mit Schulen angehende und erfahrene Lehrkräfte auf einen professionellen Umgang mit Heterogenität vorzubereiten.
Beschreibung des Kurses
Tabelle 1. Ablaufplan der Kooperation in einem Semester
Hochschulseminar für Studierende |
Studienseminar für Referendare/schulinterne Lehrerfortbildung |
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Gemeinsame Zielsetzung und Festlegung des Beobachtungsfokus sowie der zu Beobachtenden Unterrichtstunden |
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Hospitation einer Unterrichtsstunde und Beobachtung durch Studierende und z.T. Referendare; Bearbeitung der Fragebögen durch die Schüler(innen) und Lehrkräfte |
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Gemeinsame Fortbildung für Studierende, Referendare und Lehrkräfte
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Die gemeinsame Zielsetzung der Kooperation ist zum einen die Vernetzung der drei Phasen der Lehrerbildung und zum anderen die vertiefte Auseinandersetzung und Reflexion. Für die Studierenden bietet dies zudem die Option in einer realen Unterrichtstunde zu hospitieren und Möglichkeiten zum Umgang mit Heterogenität direkt aus der Praxis abzuleiten. Erfahrungen aus realen Unterrichtssituationen bereits im Studium zu sammeln und diese theoretisch und empirisch fundiert aufzuarbeiten kann dabei den Übergang in die eigene Lehrtätigkeit erleichtern. Langfristig ist es das Ziel die Kooperation fortzuführen und Kontakte zwischen Lehrkräften, Referendaren und Studierenden zu verstetigen sowie Material (Beobachtungs- und Fragebögen) für den eigenen Unterricht zu generieren und allen Kooperationsteilnehmern sowie der an Schulentwicklung beteiligten Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung zu stellen. Ferner bilden die Ergebnisse dieser fruchtbaren Kooperation eine Diskussionsgrundlage für das regelmäßig stattfindende LeHet-Netzwerktreffen an der Universität Augsburg.