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5.1.1. Innenfinanzierung

Bei der Betrachtung der europäischen Sozialsysteme kann man feststellen, dass es verschiedene Finanzierungsschemen bei der Erbringung sozialer Dienstleistungen gibt. Soziale Dienstleistungen können von privaten Personen über Beiträge der Zielgruppe oder Mitgliedsbeiträge finanziert und erbracht werden. Es kann aber auch die öffentliche Hand über direkte oder indirekte Finanzierung einen Markt für die Erbringung eben dieser sozialen Dienstleistungen schaffen.1

Öffentliche Hand

Wenn in diesem Zusammenhang von der öffentlichen Hand gesprochen wird, sind damit alle Ebenen der öffentlichen Verwaltung von der Kommune bis zur Europäischen Union etwa im europäischen Kontext gemeint. Die Erfüllung dieser Aufgaben erfordert jedoch beträchtliche Ausgaben. In Tabelle 5 werden die Sozialausgaben sowohl als Anteil des Bruttoinlandsprodukts als auch der gesamten Staatsausgaben dargestellt.

Es zeigt sich, dass die Sozialausgaben sowohl als Anteil der gesamten Staatsausgaben als auch des Bruttoinlandsprodukt beträchtliche Ausmaße annehmen. Diese Ausgaben umfassen neben einem engen Verständnis von Sozialausgaben, wie etwa Arbeitsmarktintegration oder Gewaltprävention auch die großen Blöcke für Gesundheitsausgaben, Pensionen und Arbeitsgehaltsfortzahlungen.2

Zwar leistet die öffentliche Hand signifikante Sozialausgaben, doch daraus ist noch nicht ganz ersichtlich, welche Rolle die öffentliche Hand in der Finanzierung des Sozialsektors spielt. Tabelle 6 zeigt, welcher Anteil der Einnahmen von Non-Profit-Organisationen von der öffentlichen Hand beigesteuert wird. Die anderen Einnahmenquellen, die in Tabelle 6 dargestellt werden, sind philanthropische Zuwendungen von Stiftungen oder Privatpersonen und private Beiträge.

Es zeigt sich, dass die öffentliche Hand in Deutschland für einen großen Anteil der Einkommen von Non-Profit-Organisationen aufkommt. Eine ähnliche Verteilung bei der Finanzierung von Non-Profit-Organisationen findet sich auch in Frankreich. Das Bild ändert sich bei den angelsächsischen Ländern. In diesen Ländern steht der Staat für weniger als die Hälfte der Einnahmen und ein größerer Teil der Einnahmen kommt aus philanthropischen und leistungsabhängigen Einnahmen.

Zielgruppe und Dritte

In einigen Fällen ist es möglich, dass die soziale Dienstleistung mit entsprechenden Einkommensmodellen durch die Zielgruppe oder Dritte verbunden werden kann. Zu den indirekt Begünstigten zählen etwa Unternehmen, die durch Qualifizierungsmaßnahmen qualifiziertere Arbeitskräfte bekommen oder durch Nachbarschaftsprogramme zur Reduzierung von Kriminalitätsraten von einem veränderten sozialen Umfeld profitieren. Die Einkommensströme, die der Zielgruppe und Begünstigten zuzurechnen sind, sind die leistungsabhängigen Umsätze, Sponsoring, Mitgliedsbeiträge und andere Einkommensströme. Die Zielgruppe wird sich je nach Themenfeld des Sozialunter-nehmens unterscheiden.3 Bei Transportdiensten werden es Personen mit fehlender oder eingeschränkter Mobilität sein, bei Museen können es die Besucher als auch die Führer sein und bei Bildungseinrichtungen Personen mit eingeschränktem Zugang zu weiterführender Bildung.