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4.2. Psychologische Empfehlungen zur Produktion von effektiven Erklärvideos

Die Orientierung an grundlegenden Prinzipien der Psychologie erhöht den Lernerfolg. Dementsprechend ist es ratsam, sich bei der Videoproduktion an nachfolgenden Aspekten zu orientieren.

Zusammenfassung

  • Video kompakt halten
  • Orientierung an Lernzielen
  • Audio und Video sinnvoll und miteinander ergänzend einsetzen
  • Verwendung von Signalisierungen zur Hervorhebung wichtiger Informationen
  • Alltagssprache und Enthusiasmus
  • Förderung von Interaktivität

Hier finden Sie eine Tabelle bezüglich aller Empfehlungen. Im Detail lassen sich zudem einige Implikationen für die Praxis ausmachen. Die verschiedenen Aspekte umfassen konzeptionell die Bereiche Signaling, Segmenting, Weeding, Matching Modality, Student Engagement und Active Learning.

 


1. Signaling

Nutzung von auditiven und visuellen Signalisierungen zur Markierung wesentlicher Informationen

Auditiv

  • Betonungen
  • Klare Sprache
  • Pausen

Visuell

  • Inhalte sinnvoll strukturieren (Stichpunkte / dezente Tabelle)
  • Stichpunkte (höchstens 3 Stichworte) / Symbole
  • Unterstreichungen / Einkreisungen
  • Farbliche / kontrastreiche Veränderungen
  • Deutung mit Gestik (z.B. Handbewegung / Fingerzeig)

 


2. Segmenting

Aufteilung des Inhalts in verschiedene Abschnitte

Segmentierung in Hauptabschnitte

  • Zu Beginn des Films: kurzen Ablaufplan wiedergeben
  • Hauptteil
    • Unterteilung in mehrere Abschnitte
    • Szenenwechsel ankündigen
    • Begründungen geben (Erklären, warum etwas wichtig ist und warum diese Art der Darstellung / Erklärung gewählt wurde)
  • Zum Schluss des Films: kurze Zusammenfassung des Wesentlichen (mit Bezug auf Einleitung)
  • Kennzeichnung des Video mit Sprungmarken zur besseren Übersichtlichkeit

Kleine Segmente

  • Filmlänge: maximal 6 Minuten
  • Pausen durch interaktive Elemente (H5P-Anwendungen) einfügen

 


3. Weeding

Reduktion der Informationen auf das Wesentliche -  Ablenkungen vermeiden

  • störende Musik
  • komplexe Hintergründe / Schaubilder
  • Extras
  • Störgeräusche / ablenkende Geräusche
  • hohe Informationsdichte
  • verständliche und kurze Sätze

 


4. Matching Modality

Auditiven und visuellen Kanal passend kombinieren

  • Inhalte visuell und auditiv darstellen
  • Visuellen Input liefern und dazu ergänzend reden
  • Animation zeigen und dazu reden
  • Stichpunkte vorlesen und keine anderen Informationen verbal kommunizieren
  • Stichpunkte anzeigen mit kurzer Pause oder unterlegter - störungsfreier - Musik

 


5. Student Engagement

  • Video aus motivationalen Aspekten kurz halten: maximal 6 Minuten
  • Eher Alltagssprache mit Humor als formale Sprache: einfache Begriffe / Anrede mit Du / Soziale Beziehung mit Betrachtenden aufbauen
  • Schneller und enthusiastischer Vortragsstil erhöht Motivation (Betrachtende können Video selbst verlangsamen)
  • Produktion für Zielgruppe: Was findet Ihr als Studierende ansprechend?

 


6. Active Learning

  • Einbinden von Lernfortschrittsaufgaben und Interaktionen erhöht Motivation
  • Aufforderungen am Anfang an den Betrachter
    • Erstellung von Notizen
    • Verweis auf Grundlagenliteratur (Quellenverweise und Autoritäten erhöhen Glaubwürdigkeit)
    • Zusammenfassung und Abfrage der wichtigsten Inhalte am Ende
  • Video mit Sprungmarken kennzeichnen zur Übersichtlichkeit

 

7. Literatur

  • CBE - Life Sciences Education | 15:es6, Winter 2016

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