×

Warnmeldung

Bitte beachten Sie das kommende Laufzeitende dieser Plattform (siehe Counter unten Mitte) und die auslaufende Möglichkeit, Ihre selbst erstellten Lehrtexte zu exportieren / einen Export anzufordern.

2.1.1.2. Zwei Grundkonzepte

Tatsächlich gibt es in der aktuellen Diskussion eine Vielfalt von Empirie-Begriffen in der Literatur (vgl Hug, 2001).1 Allerdings lassen sich dabei grob zwei Grundkonzepte oder Strömungen unterscheiden: das Landkartenmodell und das Beobachtermodell.

Das Landkartenmodell

Beim Landkartenmodell wird von einer existierenden Wirklichkeit ausgegangen, in der der Forschungsprozess, ähnlich der Entdeckung fremder Kontinente, sukzessiv erforscht wird. Dabei ist bereits ein Teilwissen über Ausschnitte des Gebiets vorhanden, die Forschung kümmert sich um die bislang unerforschten „weißen Flecken" des Gesamtgebietes (König & Bentler, 1997, zit. nach Hug, 2001).2 Daten und Fakten der Forschung sind unabhängig (intersubjektiv) vom Wissenschaftler vorhanden; es geht darum, die an sich vorhandenen Objekte oder Teilwirklichkeiten zu entdecken, zu erklären und zu verstehen.

Das Beobachtermodell

Dem Beobachtermodell zufolge sind Daten und Fakten im Forschungs­gegenstand nicht „an sich gegeben", sondern werden erst im Licht spezifischer historischer, kultureller oder gesellschaftlicher Kontexte von einem wissenschaftlich Forschenden realisiert. Aus dieser Perspektive wird Forschen zu einer Form der Wirklichkeitskonstruktion - im Gegensatz zum Versuch des Landkartenmodells, die Wirklichkeit möglichst real und naturgetreu aufzuzeigen (vgl. Hug, 2001).3