×

Warnmeldung

Bitte beachten Sie das kommende Laufzeitende dieser Plattform (siehe Counter unten Mitte) und die auslaufende Möglichkeit, Ihre Lehrtexte zu exportieren oder jeweils einen Export anzufordern.

2.4.2.1. Ziele & Methoden

Ziele

Handlungsforschung zielt darauf ab, praktisch verändernd in gesell­schaftliche Zusammenhänge einzugreifen. Folgende grundlegenden Charakteristika lassen sich anführen (Stangl, 20041; Mayring, 2002)2:

  • Auswahl und Definition von Forschungsgegenständen entspringen nicht vorrangig aus dem Kontext wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern aus konkreten gesellschaftlichen Bedürfnissen - Hand­lungsforschung setzt direkt an konkreten sozialen Problemen an.
  • Forschung wird verstanden als ein gegenseitiger Lernprozess, der sowohl den Forscher als auch den Untersuchten mit einbezieht.
  • Forschung kann nicht wertfrei betrieben werden, d.h. der Forscher ist kein außenstehender objektiver Beobachter, sondern greift parteilich in den Forschungsprozess ein. 
  • Handlungsforschung weist einen engen Praxisbezug auf, wobei Forscher und Untersuchter gemeinsam gesellschaftliche und soziale Probleme lösen. Handlungsforschung verlangt letztlich eine zumindest vorübergehende Aufgabe der grundsätzlichen Distanz zum Forschungsobjekt. Befragte und Beobachtete sind im For­schungsprozess gestaltende Subjekte und zudem gleichberechtigt.
  • Ergebnisse des Forschungsprozesses werden umgesetzt, um die soziale Praxis auf Grundlage der Ergebnisse zu verändern und weiter zu entwickeln.

Methoden

In Baustein II wurden bereits Methoden der qualitativen Sozial­forschung vorgestellt. Im Rahmen der Handlungsforschung werden vor allem Methoden ausgewählt, die den Grundgedanken der Hand­lungsforschung folgen und verhindern, dass der Forscher die Feldsub­jekte zu seinen Objekten macht und dadurch ein Abhängigkeitsver­hältnis aufbaut (Moser, 1977)3. Für eine Forschungssituation, die durch die Anwesenheit des Forschers im „Feld" gekennzeichnet ist, sind folgende Methoden (Moser, 1977) typisch: qualitative Experimente, strukturierte oder auch unstrukturierte Beobachtung (ggf. auch mit Aufnahmetätigkeit) und Protokolle mit anschließender Auswertung. Ist der Forscher nicht in der Situation anwesend, greifen typischerweise Methoden wie standardisierte oder auch offene Fragebögen, Inter­views und Dokumentenanalysen.