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2.4.7.2. Varianten & aktuelle Bedeutung

Delphi-Konferenz

Neben diesen grundsätzlichen Charakteristika ist zu konstatieren, dass in jüngerer Zeit zahlreiche Varianten eingesetzt werden, die auf ausgewählte Elemente des klassischen Designs zurückgreifen oder andere modifizieren bzw. auslassen. Ein solches Beispiel ist die Delphi-Konferenz.

Bei der Delphi-Konferenz (auch Echtzeit-Delphi genannt) wird das Forschungsteam durch einen Computer ersetzt, der die Einzelbeiträge mit problemspezifischen Auswertungsprogrammen zusammenfasst. Der Vorteil dieser Variante ist, dass sie zu einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis führen kann, wenn die Computer der Konferenz­teilnehmer mit dem „Leitcomputer" vernetzt sind.Sie setzt allerdings voraus, dass das anstehende Problem in hohem Maße formal strukturierbar und am PC umzusetzen ist. Für Problemerkundungen scheint diese Form wenig geeignet.

Aktuelle Bedeutung der Delphi-Studie

Warum das Interesse an Delphi in den letzten Jahren wieder deutlich zugenommen hat, führen Häder und Häder (2000)1 auf vier Aspekte zurück:

  • Weitreichende Entscheidungen in Wirtschaft und Wissenschaft müssen von immer mehr Experten vorbereitet und getragen werden.
  • Experten mit Universalwissen werden seltener. An deren Stelle tritt eine Anzahl hoch spezialisierter Fachleute für einzelne Gebiete (Expertengremien).
  • Zu treffende Entscheidungen werden immer komplizierter und komplexer, auch der Zeithorizont wird wesentlich weiter.
  • Weitreichende Entscheidungen sind oft mit hohen Kosten ver­bunden. 

All diese Aspekte lassen sich auf das grundlegende Interesse zu­rückführen, Entscheidungen, die bisher auf unsicherem Wissen ba­sieren, durch die Delphi-Methode zu qualifizieren. Besonders bei komplexen Problemstellungen mit weit in die Zukunft reichendem Prognosecharakter, für die nur bedingt auf objektive Informationen oder Daten zurückgegriffen werden können, ist die Delphi-Methode oft eine der wenigen überhaupt durchführbaren Schätzmethoden.