2.3.5. Sequenzielle Analysen
Allgemeine Informationen
Im vorangegangenen Infoblock wurde mit der gegenstandsbezogenen Theoriebildung eine Auswertungsmethode vorgestellt, die sich von der Gestalt des Textes löst, um Aussagen neu in Kategorien zu ordnen und Theorien zu entwickeln. Sequenzielle Analysen hingegen geben der Gestalt des Textes größere Bedeutung (vgl. Flick, 2002)1 und lassen eine Loslösung von der Struktur und zeitlichen Abfolge des Textes nicht zu: Der Forscher darf keine Kenntnisse aus Prozessen ableiten, die im zeitlichen Verlauf des Falles (des Gespräches, der Biographie etc.) später abgelaufenen sind, um Unsicherheiten, Mehrdeutigkeiten etc. der aktuellen Textstelle zu klären. Dies darf er deswegen nicht, weil die Handelnden über diese Kenntnisse im Verlauf auch noch nicht verfügen. Bedeutungen werden demnach sequentiell aufgeschichtet, wobei Bedeutungsalternativen sukzessive ausgeschlossen werden (vgl. Flick, 1995)2. Bekannte Beispiele für sequenzielle Auswertungsverfahren sind: Konversationsanalyse, Diskursanalyse, narrative Analysen, objektive Hermeneutik (Flick, 2002, S.287)3.