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2.3.4. Gegenstandsbezogene Theoriebildung

Allgemeine Informationen

Beschreibung

Der Begriff der „gegenstandsbezogenen Theoriebildung" hat sich im deutschsprachigen Raum als Übersetzung für die in den 1950er und 1960er Jahren in der amerikanischen Soziologie entwickelten soge­nannten „Grounded Theory" eingebürgert (vgl. Mayring, 2002)1. Die Me­thodik der Grounded Theory wurde von den Soziologen Barney Glaser und Anselm Strauss im Rahmen medizinsoziologischer Untersuchungen zum Sterben entwickelt (vgl. Legewie, 2004)2. Als „grounded" wird die entstehende Theorie deshalb bezeichnet, weil alle Interpretationsver­suche stets wieder an das im Forschungsprozess gesammelte Daten­material herangetragen und dadurch präzisiert, d.h. modifiziert oder be­stätigt werden. Durch diesen Prozess der fortwährenden Begründung (grounding) der Interpretationen aus den Daten soll gewährleistet werden, dass die Theorie sich weiterentwickelt und dabei stets einen Bezug zur Empirie aufweist (vgl. Muckel, 2004)3.

Theoretischer Hintergrund

„Die theoretische Grundlage der Grounded Theory ist der Symbolische Interaktionismus. Diese Herkunft findet ihren Niederschlag in der grund­legenden Annahme, dass im Mittelpunkt der Sozialforschung mensch­liches Handeln und menschliche Interaktionen stehen und dass Handeln und Interaktion nicht durch physikalische Umweltreize, sondern durch unsere symbolvermittelten Interpretationen bestimmt werden" (Legewie, 2004, S.12)4.

Einsatzfeld

Das klassische Anwendungsgebiet der „grounded theory" ist die Feldforschung, in die der Forscher, meist durch teilnehmende Beobachtung, selbst involviert ist (Mayring, 2002, S.106)5.

Unterkapitel