1.4.1.1. Auswahl der Befragungsform

 

Persönliche Befragung/Interview

Bei der persönlichen Befragung suchst du oder ein Interviewer den zu Befragenden auf und sprichst mit ihm. Bei der Befragung kannst du Hilfsmittel (z.B. Listenvorlagen, Bilder, Beispiele, Filme) einsetzen. Weiterhin kannst du die Reaktion des Befragten beobachten und an bestimmten Stellen gezielt nachfragen oder Alternativfragen verwenden. Nachteilig ist, dass der Befragte bei heiklen Themen entweder die Antwort verweigern könnte oder aufgrund der sozialen Erwünschtheit eine Antwort gibt, die dich zufrieden stellt. Es ist einfach schwieriger, gegenüber einer fremden Person offen und ehrlich zu sein, wenn es um heikle Themen geht, als gegenüber einem Blatt Papier. Wenn du viele Personen befragen willst, ist außerdem der Arbeitsaufwand ziemlich hoch. Die persönliche Befragung zeichnest du in der Regel mit einem Diktiergerät auf und transkribierst sie dann.

Schriftliche Befragung

Bei der schriftlichen Befragung werden die Fragebögen an ausgewählte Teilnehmer verschickt oder ausgegeben. Wenn du einen Fragebogen erstellst, solltest du darauf achten, dass er so kurz wie möglich und selbsterklärend ist. Vorteilhaft ist, dass Befragte in der Regel bei einem Blatt Papier (und wenn sie nicht beim Ausfüllen beobachtet werden) ehrlicher sind, als gegenüber einer Person. Es kommt dazu, dass sie den Fragebogen in Ruhe ausfüllen können und sich Gedanken machen können, bevor sie eine Frage beantworten. Der große Nachteil bei der schriftlichen Befragung ist die geringe Rücklaufquote, die meistens unter 20 Prozent liegt. Weiterhin entstehen Kosten beim Druck und Versenden der Fragebögen.

Telefonische Befragung

Heute verfügt jeder über ein Telefon oder ein Handy. Deshalb kann eine telefonische Befragung relativ schnell und kostengünstig durchgeführt werden. Verglichen mit dem persönlichen Interview ist die Anonymität des Befragten größer. Nachteilig an telefonischen Befragungen ist die Tatsache, dass sich die Befragten schnell genervt fühlen und sich weigern, die Fragen der Umfrageforscher zu beantworten. Weiterhin ist es schwierig, die komplizierten Skalen oder Einstufungen der Antwortvorlagen am Telefon zu erklären. Dies kann beim Befragten leicht als monoton und ermüdend empfunden werden. Deshalb sollten die Interviews bei Telefonbefragungen deutlich kürzer sein als bei den anderen Befragungsformen.

Online-Befragung

Die kostengünstigste Form der Befragung ist die Online-Befragung. Hier ist ein schneller Rücklauf möglich, du hast multimediale Präsentationsmöglichkeiten, die du in der Befragung einbauen kannst (du kannst dem Befragten z.B. Bilder, Töne oder audiovisuelles Material zeigen) und erreichst ohne Mehraufwand eine große Anzahl von Menschen. Dabei musst du sicherstellen, dass die Befragten nicht mehrfach an deiner Umfrage teilnehmen. Weiterhin solltest du vorher herausfiltern, welche Personengruppen du befragen willst. Halte den Online-Fragebogen kurz und vermeide zu komplexe Sachverhalte, da diese im Netz nicht gern bearbeitet werden. Die Eingabe der Daten ist durch die Kombination der Umfrage-Software mit den Ausführungsprogrammen recht einfach durchzuführen.


Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.