1.4.3.5. Typen von Experimenten

Die wissenschaftlichen Experimente lassen sich in Labor- und Feldexperimente einteilen.

Laborexperiment

Beim Laborexperiment werden die Versuchspersonen in eine neue, künstlich geschaffene soziale Situation (das Labor) gebracht. Das bedeutet nicht, dass dein Experiment in einem Labor stattfinden muss. Es handelt sich lediglich um einen Raum, in dem alle Einflussfaktoren konstant gehalten werden können. Dadurch kannst du oder jeder andere Forscher das Experiment jederzeit wiederholen. Außerdem kannst du die unabhängige Variable bei dieser Methode einfacher manipulieren. Durch die Laborsituation kannst du sicherstellen, dass die Wirkung nur auf deine unabhängige Variable (und keine anderen Störfaktoren) zurückzuführen ist. Dadurch erreichst du eine sehr hohe interne Validität. Allerdings ist mit Laborexperimenten der Nachteil verbunden, dass die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf die Realität eingeschränkt ist, da die Situation stark kontrolliert und künstlich ist. Die externe Validität ist also eher niedrig zu bewerten.

Feldexperiment

Bei den Feldexperimenten ist es umgekehrt. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe externe Validität und eine niedrige internen Validität, da die Versuchspersonen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Es ist oft schwierig, geeignete natürliche Situationen für die Untersuchungen zu finden. Teilweise kannst du auch keine Kontrollgruppe einsetzen, was es dir schwerer macht, deine Ergebnisse zu belegen. Denn wenn die Vergleichsgruppe fehlt, kann man nicht sagen, ob sich etwas verändert hat. Außerdem kannst du den Stimulus nicht selbst variieren und die Situation weder kontrollieren noch ihren Ablauf gezielt steuern. Eine Vorher-Nachher-Messung ist ebenfalls oft nicht möglich und es liegen zusätzlich unbekannte Störfaktoren vor, um von den Ergebnissen auf die Allgemeinheit schließen zu können.


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