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1.5.1.1. Quantitative Ansätze

In der quantitativen Forschung werden komplexe Zusammenhänge auf Aussagen reduziert, die durch Zahlenwerte ausgedrückt werden.

Beispiel:

Forscher erfassen die Ausgaben einer Tageszeitung innerhalb einer Woche und notieren darin, wie häufig einzelne Politiker aus dem Bundestag erwähnt werden. Anschließend zählen sie bei den Erwähnungen, ob sie die Politiker positiv, negativ oder neutral beschreiben. Die subjektiven Einstellungen der Forscher, ob sie die Positionen der Politiker in den Artikeln selbst befürworten oder ablehnen, dürfen dabei keine Rolle spielen.


Objektivität

Objektivität spielt daher in diesem Ansatz eine zentrale Rolle. Um objektive Messwerte zu erlangen, musst du die Bedingungen, unter denen das zu untersuchende Phänomen auftritt, so weit wie möglich kontrollieren. Störfaktoren, welche das Ergebnis verfälschen könnten (z.B. Verständnisprobleme der Probanden, Beeinflussung der Probanden durch den Untersucher) sind zu eliminieren, um objektivierbare sowie vergleichbare Ergebnisse zu erzielen und allgemeingültige Gesetze aufstellen zu können. Dafür benötigst du eine große Zahl von Fällen, da du nur so Aussagen über eine Verallgemeinerung treffen kannst. Wegen des hohen Maßes der Standardisierung und der Verwendung statistischer Auswertungsverfahren werden quantitative Methoden auch als hart oder starr bezeichnet.

Linearer Forschungsprozess

Quantitative Untersuchungen zeichnen sich durch ihren linearen Forschungsprozess aus: Erst wird eine Forschungsfrage oder Hypothese entwickelt, die dann durch eine quantitative Methode überprüft wird.

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Image Medienlabor Universität Augsburg CC BY

Im Ergebnis des Verfahrens möchtest du die zuvor aufgestellte Hypothese widerlegen. Laut dem quantitativen Ansatz ist es nämlich nicht möglich, eine Hypothese als wahr zu bestätigen (Verifikation), da du niemals alle denkbaren Fälle untersuchen kannst. Für die Widerlegung einer Hypothese (Falsifikation) reicht es hingegen aus, einen einzigen gegenteiligen Fall zu finden. So bewährt sich eine Annahme also nur, solange sie nicht widerlegt werden kann. In der quantitativen Forschung werden also Hypothesen überprüft, die vorher aus einer Theorie abgeleitet wurden (= deduktiv). Dieses Vorgehen bedeutet, dass man von einer allgemeinen Annahme oder Theorie auf einen Einzelfall schließt.


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