1.5.3.2.5. Gruppenbefragungen

Neben den bisher thematisierten Einzelinterviews sind auch Gruppenbefragungen möglich. Der Vorteil von Befragungen in der Gruppe liegt darin, dass durch das gemeinsame Diskutieren von Fragen in der Gruppe eine größere Datendichte (sprich mehr Überlegugnen, Ideen) erzeugt wird, als in Einzelinterviews.

Die Gruppendiskussion (auch: Focus Group) unterscheidet sich von der Gruppenbefragung, indem das Element der Diskussion stärker heraustritt und unterstützt wird. Die Gruppendiskussion ist ein wichtiges Erhebungsinstrument in der Markt- und Meinungsforschung. Die Ziele sind, sowohl die Meinungen und Einstellungen einzelner Teilnehmer, als auch die der ganzen Gruppe zu erkunden. Darüber hinaus möchte man öffentliche Meinungen und Einstellungen herausfinden sowie Prozesse der Meinungsbildung in Gruppen untersuchen.

Ablauf

Die Gruppendiskussion wird vom Diskussionsleiter mit einem Grundreiz oder einer allgemein gehaltenen Frage zum Thema angestoßen. Die weitere Aufgabe des Diskussionsleiters besteht darin, die Teilnehmenden zu Äußerungen zu ermuntern und darauf zu achten, dass die Diskussion nicht ausufert und sich plötzlich vom eigentlichen Thema der Untersuchung entfernt. Bei der Durchführung der Gruppendiskussion muss darauf geachtet werden, dass sich ein selbstläufiger Diskurs bildet, d.h. es sollte ein Gespräch unter den Teilnehmenden stattfinden und kein Dialog zwischen Diskussionsleiter und den Teilnehmenden. Aufgezeichnet wird mit einem Aufnahmegerät oder der Videokamera. Zusätzlich kann neben dem Diskussionsleiter ein Assistent anwesend sein, der den Diskussionsverlauf und den Sprecherwechsel schriftlich festhält sowie auf Körperhaltung, Gestik und Mimik der Diskussionsteilnehmenden achtet.


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