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2.7.5.2. Elektronisches Publizieren

Mit der Verbreitung des Internets Anfang der 1990er Jahre entwickelt sich ein neues Publikationsmedium, das die Zeitschriftenkrise nachhaltig beeinflusst. Elektronisches Publizieren, also die Veröffentlichung von Werken in elektronischer Form, etabliert sich. Dies ist auch die Grundlage für die Open Access-Bewegung, die fordert, dass es freien Zugang zu Ergebnissen öffentlich finanzierter Forschung über das Internet geben sollte. Im Jahr 2000 wird daher öffentlich dazu aufgerufen, die Zeitschriften zu boykottieren, die ihre Artikel nicht sechs Monate nach der Veröffentlichung frei zugänglich machen. Da diese Forderung wenig Auswirkungen zeigt, werden Open-Access Zeitschriften gegründet. Momentan gibt es zwei Strömungen in der Open Access Bewegung:

1.    Golden Road - freier Zugriff auf die Artikel spätestens sechs Monate nach Veröffentlichung

Bei der Golden Road entscheiden sich Zeitschriften bewusst dafür, ihre Ausgaben sechs Monate nach der Veröffentlichung frei zugänglich zu machen. Dieses Modell ermöglicht die Sicherstellung der Qualität der Publikationen durch Peer Reviews, d.h. es findet nach wie vor eine Qualitätskontrolle statt.

Durch den freien Zugang nach sechs Monaten entfallen den Verlagen aber wichtige Einnahmen (Abonnements durch Bibliotheken). Deshalb findet sich hier häufig das Modell, dass Autoren (bzw. die Institutionen, bei denen sie angestellt sind) für die Veröffentlichung zahlen müssen. Wenn der Autor keine finanzielle Unterstützung hat, wird das Werk nicht bei OA-Zeitschriften veröffentlicht. Das heißt, Sie bekommen den freien Zugriff zu den Werken nur von denjenigen Autoren, die Open Access für sich finanziell ermöglichen können.

Beispiele für Open Access Zeitschriften (Golden Road): Public Library of Science -  PLoS (mehr Informationen können Sie unter Open Access von PLoS nachlesen) und BioMed Central - BMC (ist ein kommerzieller Online-Verlag für Biologie, Medizin, Chemie und PhysMathematik) und das European Educational Research Journal.

2.    Green Way - Wissenschaftler stellen ihre Werke selbst online

Bei Ihrer Recherche im Internet sind Sie sicher auf PDF-Dateien gestoßen, die vom Autor frei zugänglich ins Internet gestellt wurden. Diese Veröffentlichungen von Pre- oder Postprints laufen meist unter dem Label des „Selbst-Archiving", d.h. dass der Urheber eines Werkes sein Werk selbst archiviert, auch wenn er die Nutzungsrechte an den Verlag abgetreten hat. Der Green Way entstand ursprünglich dadurch, dass der Zeitraum vom Verfassen des Artikels bis zur Veröffentlichung manchmal extrem lang dauert (aufgrund der Gutachten und aufgrund anderer, sich verzögernder Artikel). Deswegen gingen Wissenschaftler dazu über, ihre Artikel vorab als Preprint-Versionen online zugänglich zu machen. Heute hat sich diese Form der elektronischen Publikation etabliert und Hochschulen verfügen über Dokumentenserver, die allein diesem Zweck dienen (Publikationsserver der UB Regensburg).