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2.9.2.1. Kategorisieren und Klassifizieren

Wenn Sie von Anfang an Ihre gefunden Quellen kategorisieren und klassifizieren, finden Sie sie später viel leichter wieder und wissen gleich, mit welchem Inhalt Sie rechnen können. Egal, ob Sie Ihre Dateien am Computer organisieren, Inhalte eines Archivs strukturieren oder ein schwieriges Problem analysieren: Kategorisierung und Klassifikation stellen ein Hilfsmittel dar, mit dem Ordnung ins Chaos gebracht werden kann.

Kategorien: Anhand von Kategorien können Informationen thematisch gegliedert werden.

Klassifikationen: Unter einer Klassifikation versteht man die Unterteilung eines Bereiches oder eines Themas in verschiedene Kategorien (Unterbereiche bzw. -themen), die auf Gemeinsamkeiten und Unterschieden gründen. Somit verkörpern Klassifikationen hierarchische Strukturierungen. Es gibt offizielle Klassifikationsschemata, die von Institutionen entwickelt wurden (z.B. Schlagwortkatalog, den Sie bereits kennengelernt haben) und es gibt Ihre eigene Klassifikation bzw. Ihre eigenen Schlagworte oder Tags.

Bei der Entwicklung Ihrer eigenen Klassifikation ist es wichtig, dass Sie darauf achten, dass die gebildeten Gruppen trennscharf sind und das Themengebiet möglichst exakt abdecken. Sie können Ihre gefundenen Informationen beispielsweise alphabetisch, geographisch, chronologisch, thematisch oder nach ihrem Umfang klassifizieren. Um ein schlüssiges, nützliches und auch benutzbares Ergebnis zu erhalten, sollten Sie bei  der Klassifikation jedoch einige Regeln beachten:

Logik

Eine gute Klassifikation muss einen genau definierten Umfang haben und eindeutige hierarchische Ebenen aufweisen. Diese Ebenen folgen je einem Klassifikationsprinzip.

Anwendungsbeispiel:
Bezogen auf das Beispiel Gewaltenteilung in Deutschland wären das die Ebenen Exekutive, Legislative und Judikative.

Nützlichkeit

Zudem muss eine Klassifikation helfen, ein Gebiet besser zu verstehen oder sinnvolle Gruppen zu bilden, die in sich homogen, aber untereinander heterogen sind.

Anwendungsbeispiel:
In unserem Beispiel würde die Ebene Exekutive die Elemente Bundeskanzler, Bundesregierung, Bundesverwaltung und Bundespräsident beinhalten.

 

Ergonomie

Zudem sollte die Klassifikation nicht zu breit und nicht zu tief sein. Als Faustegel gelten sieben Elemente pro Ebene als Obergrenze. Auch die Namen der Gruppen sollten selbsterklärend, eindeutig und leicht erinnerbar sein.

Anwendungsbeispiel:
Die Ebene zum Thema Gewaltenteilung beinhaltet mit der Judikativen, der Legislativen und der Exekutiven drei Elemente, deren Wortwahl eindeutig gewählt wurde.

Wenn Sie also eine große Menge an Informationen strukturieren wollen, z.B. für eine Hausarbeit über das Thema Gewaltenteilung, können Sie sich an folgender Merkformel orientieren:

Klassifikationsprinzip

Quelle: Reinmann & Eppler, 2008, S. 89

Bei der Entwicklung von Klassifikationen reichen oft schon Stift und Papier aus, um die Ebenen und Gruppen in einer Hierarchie aufzuzeichnen. Alternativ bietet es sich hier an, Powerpoint oder Word zu nutzen.

Wenn Sie Ihr Klassifikationsschema haben, empfiehlt es sich, Ihre gefundenen Quellen immer anhand dieses Klassifikationsschemas zu kennzeichnen. Sie können für die Kennzeichnung entweder die Ordner benennen oder auch im Literaturverwaltungsprogramm Tags bzw. Schlagwörter vergeben. Die Vergabe von selbst gewählten Schlagwörtern bzw. Tags hilft Ihnen nicht nur, die Quellen im Klassifikationsschema zu verorten. Sie können auch mehrere, ergänzende Schlagwörter vergeben, die Ihnen später helfen, den Inhalt der Quelle auf einen Blick zu erfassen.

Egal, was Sie für Ihre Literaturverwaltung verwenden - ob ein Literaturverwaltungsprogramm oder Social Bookmarking - empfiehlt es sich, einigermaßen konsistente Schlagwörter zu vergeben, damit Sie Ihre gesichtete und gefundene Literatur wieder finden und sie gut ordnen können. Welche Vorteile Social Tagging haben kann, haben Sie ja bereits im vorherigen Baustein gelernt.