2.9.3.2. Conceptmaps

Conceptmaps ähneln Mindmaps, jedoch verfolgen sie ein anderes Ziel: Sie dienen vor allem dazu, komplexe Themen besser zu verstehen und auch selbst neue Wissenskonzepte zu entwickeln (also zu lernen) und Zusammenhänge sichtbar zu machen.

Um die Vorteile, die Conceptmaps gegenüber Mindmaps bieten, zu nutzen, sollten bei der Erstellung von Conceptmaps einige wichtige grundlegende Regeln, Vorgehensschritte und Gütekriterien beachtet werden (Reinmann & Eppler, 2008, S. 109):

Folgende Regeln müssen beachtet werden:

  1. Eine Conceptmap besteht aus Kästchen (auch Container) und Pfeilen (= Knoten und Kanten).
  2. Kästchen enthalten ein Konzept, also ein Nomen oder Substantiv.
  3. Die Verbindungspfeile werden mit Verben (z.B. bedingt) oder Präpositionen (z.B. durch) beschriftet. Durch die Verbindung von Kästchen und Pfeilen entstehen Aussagen.
  4. Eine Conceptmap ist in Spalten eingeteilt. Diese Spalten beginnen mit bestimmten Konzepten und enden meist mit konkreten Beispielen zu einem Konzept am unteren Ende der Spalte.
  5. Liest man eine Spalte von oben nach unten, so sollten Sätze entstehen.
  6. Die Spalten erlauben jedoch auch Querverbindungen, damit die Informationen miteinander verknüpft werden können.

Wenn Sie das erste Mal eine Conceptmap erstellen, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Formulieren Sie eine Fokusfrage (ein Thema), von der die Conceptmap ausgehen soll.
  2. Identifizieren Sie die Konzepte, die relevant sind, um die Fokusfrage beantworten zu können. Schreiben Sie diese in Listenform auf.
  3. In einem nächsten Schritt versuchen Sie, die Begriffe der Liste in eine Reihenfolge zu bringen. Sie starten dabei mit dem abstraktesten Begriff und führen die Liste fort bis zu einem sehr konkreten Begriff (z.B. ein Anwendungsbeispiel).
  4. Nun verbinden Sie diese neue Reihenfolge an Begriffen durch Verbindungspfeile. Die Pfeile sollten eine Beschriftung tragen und somit die Beziehung zwischen zwei Kästchen verdeutlichen.
  5. Die Conceptmap sollte mehrfach überarbeitet werden, bis sie konsistent und übersichtlich ist. Dazu müssen Sie vielleicht Kästchen verschieben bis die Verbindungen stimmen.
  6. Versuchen Sie nun, Querverbindungen zwischen den Spalten der Conceptmap herzustellen, falls dies nicht schon während der vorherigen Schritte geschehen ist. Überlegen Sie sich hier gut, wie Sie die Verbindungen bezeichnen wollen.

Ein Beispiel für eine Conceptmap sehen Sie hier. Die Conceptmap thematisiert die Verbesserung von Arbeits- und Problemlöseprozessen in Unternehmen mit Hilfe von Wissensmanagement-Werkzeugen. Zum Vergrößern der Grafik einfach auf die Vorschau klicken.

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Conceptmaps können Sie nicht nur mit Papier und Bleistift erstellen, sondern es gibt auch diverse kostenfreie Programme, die Sie downloaden und installieren können. Ein Programm, das häufig verwendet wird, ist "CMaps", das Sie sich unter http://cmap.ihmc.us/ downloaden können. Dort wird Ihnen auch genau erklärt, wie Sie das Programm installieren.

In diesem kurzen Film wird Ihnen gezeigt, wie Sie das kostenfreie Tool „CMaps" verwenden können, um ein Cluster zu erstellen und mehr Struktur in Ihr Cluster zu bringen (Dauer: 2:48 min.):

"CMaps" produziert von Tanja Kranawetleitner und Julia Röhrich.