2.1.1.1. Zentrale Begriffe & Merkmale
Induktion versus Deduktion
Vereinfacht gesprochen, geht der Empiriker davon aus, dass er nur genügend Einzelbeobachtungen zusammentragen muss, um ein komplexes Beziehungsgefüge zwischen den Gegenständen erkennen zu können. Er schließt also vom Besonderen mittels Induktion auf das Allgemeine, ohne bereits Beziehungen oder Erkenntnisannahmen vorwegzunehmen. Der Theoretiker dagegen geht von seinem theoretischen Bezugssystem aus und lässt sich danach deduktiv in seinem Forschungsprozess leiten (Deduktion: vom Allgemeinen auf das Besondere und von der Theorie zur Empirie). (Stangl, 2004)1
Wissenschaftliche Erkenntnis als Kreismodell
In der Forschungspraxis ist der Erkenntnisfortschritt in den empirischen Wissenschaften eher ein Wechselspiel
von Theorie und Empirie. Rost (2002)2 beschreibt dabei den Weg der theoretischen Konzeptionen hin zu einer empirischen Beobachtung als Deduktion und in Ergänzung dazu den Weg von der Empirie hin zu einer Theorie als Induktion. Das sinnvolle Zusammenspiel im Rahmen des Kreismodells nach Rost löst den philosophischen Disput zwischen den Positionen des Empirismus und Rationalismus auf und erkennt die praktizierten Asymmetrien zwischen induktiven und deduktiven Prozessen an.
{C}{C}{C}{C}{C}
- 1. . 2004. Grundbegriffe des Empirismus.
- 2. . 2002. Zeitgeist und Moden Empirischer Analysemethoden. Von Generation zu Generation. 8:21-30.