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2.1.5.2. Argumentative Interpretationsabsicherung

Es wurde bereits mehrfach auf die Bedeutung der Interpretation im qualitativen Forschungsprozess hingewiesen. Der Zugang zum For­schungsgegenstand erfolgt über die Interpretation des Forschers. Anders als z.B. mathematische Lösungen lassen sich Interpretationen im engeren Sinn nicht überprüfen. Um die im Forschungsprozess angestellten Interpretationen dennoch bezüglich ihrer Qualität ein­schätzen zu können, gilt in der qualitativen Forschung folgende Regel: Interpretationen werden nicht gesetzt, sondern müssen argumentativ begründet werden. Bei der argumentativen Begründung muss zu­nächst das Vorverständnis adäquat mit der jeweiligen Interpretation übereinstimmen, damit deren Deutung theoriegeleitet ist. Des Weiteren muss die Interpretation in sich selbst schlüssig sein, mögliche Brüche müssen erklärt werden. Alternativdeutungen und deren Überprüfung tragen zu einer argumentativen Interpreta­tionsabsicherung bei. Auch Widerlegungen oder Negativdeutungen können die Interpretation absichern und zu deren Geltungsbegrün­dung beitragen.