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Warnmeldung

Bitte beachten Sie das kommende Laufzeitende dieser Plattform (siehe Counter unten Mitte) und die auslaufende Möglichkeit, Ihre selbst erstellten Lehrtexte zu exportieren / einen Export anzufordern.

2.5.3.2. Einsatzmöglichkeiten II

Unterstützung in der Erhebungsphase

Bei der Datenerhebung werden neue Medien heute - sowohl in der quantitativen als auch in der qualitativen Forschung - vermehrt ein­gesetzt. Beispiele sind: virtuelle Produkttests, Online-Experimente, Online-Befragungen und Online-Gruppendiskussion (Welker, Werner und Scholz, 2005)1. In der Forschungs-Praxis aktuell am häufigsten verbreitet sind strukturierte Online-Befragungen, die effizient quanti­tativ verwertbare Daten (auch in sehr großen Mengen) erzeugen. Aber auch teilstrukturierte und selbst fokussierte, eher offene Befragungen sind online selbstverständlich möglich.

Laufende Forschungsdokumentation

Laptops und kleinere mobile Geräte ermöglichen heute eine zeitnahe Digitalisierung von Feldnotizen und „Memos" gerade in der qualitati­ven Forschung. Neben klassischen Aufzeichnungen dieser Art, lassen sich Feldnotizen und Memos auch öffentlich und auf diesem Wege leicht referenzierbar machen; dies ist vor allem mit Weblogs im Internet möglich: Der Vorteil ist eine kontinuierliche Transparenz über den Forschungsprozess und die Möglichkeit, Fachkontakte zu knüpfen und bereits im Forschungsprozess den wissenschaftlichen Austausch anzu­kurbeln (z.B. im Sinne einer Validierung der Konstruktionen; s.o.)

Unterstützung in der Auswertungsphase

Die Unterstützung der Datenauswertung ist die klassische Domäne des Computers - in der quantitativen wie auch qualitativen Forschung. Mittlerweile sind speziell für die qualitative Forschung eine ganze Rei­he sinnvoller Computerprogramme verfügbar. Sie werden im Engli­schen als QDA (Qualitative Data Analysis) Software oder als CAQDAS (Computer Aided Qualitative Data Analysis) Software bezeichnet. Da­bei allerdings gilt: Genauso wenig wie ein Textverarbeitungsprogramm automatisch einen Artikel schreibt, entwickelt eine solche Software ein Kategoriensystem oder führt die Auswertung quasi automatisch durch. Sie übernimmt allerdings Funktionen, die das Arbeiten erheblich er­leichtern und beschleunigen können, z.B.:

  • das Editieren von Feldnotizen,
  • die Vergabe von Codierungen,
  • die Verwaltung der mit diesen Codierungen verknüpften Textseg­mente,
  • das (Wieder)-Auffinden von Textstellen sowie teilweise auch
  • die Darstellung und Manipulation von Konzept-Netzwerken.

Weitere Funktionen, die man in der Auswertung nutzen kann, sind Al­gorithmen und Programme zum Text-Mining, die die Suche und Ex­traktion von Textstellen und Schlüsselwörtern automatisieren. Diese Werkzeuge sind aber nur bei großen Textmengen sinnvoll und setzen Expertise zur Abstimmung auf den eigenen Anwendungsfall voraus. Nur unter diesen Voraussetzungen lassen sich in der Regel auch die Er­wartungen der Anwender nach Qualitätsverbesserung in der For­schung erfüllen.

Berichtlegung

Der Einsatz des PCs zur Erstellung der Forschungsdokumentation ist heute Standard. Häufig kommen Massenprodukte zur Textverarbei­tung zum Einsatz, manchmal ergänzt durch Zusatzwerkzeuge und Datenexporte aus den oben geschilderten Programmen. Seltener dagegen ist nach wie vor die Verwendung offener, vernetzbarer Doku­mentationsformate basierend auf Internet-Technologien.