2.2.5.4. Zusammenfassung & weiterführende Literatur
Zusammenfassung
Die schriftliche Befragung hat gegenüber dem mündlichen Interview den Vorteil, dass es vergleichbarer, breiter einsetzbar und kostengünstiger ist. In der qualitativen Sozialforschung birgt der Begriff „Fragebogen" eine Schwierigkeit, weil er meist mit dem standardisierten Interview assoziiert wird, was aber einer quantitativen Vorgehensweise entspricht. Die Unterscheidung zwischen mündlicher und schriftlicher Befragung innerhalb der qualitativen Sozialforschung liegt also „lediglich" in der Form der Interaktion (bei der schriftlichen Befragung normalerweise nicht vorhanden) und in folgenden Punkten: Kosten, Möglichkeiten der Erfassung, Überprüfbarkeit, Beeinflussbarkeit, Erfassungstiefe und Freiheit beim Interviewten. Die Art der Fragen sind relativ ähnlich, wobei sie bei der schriftlichen Befragung exakter und besser durchdacht sein müssen, da kein Nachfragen möglich ist. Die Entscheidung, ob eine schriftliche oder mündliche Befragung durchgeführt wird, ist letztendlich von den beiden Hauptfaktoren Kosten und benötigte Interaktions- bzw. Informationstiefe abhängig.
Literaturtipp
- Stier, W. (1999). Empirische Forschungsmethoden (2. verb. Aufl.). Berlin: Springer. (Ab S. 171f sehr gute, übersichtliche Darstellung, was bei einer Fragebogenkonstruktion zu beachten ist. Leider beziehen sich die Beschreibungen vor allem auf quantitativ orientierte Fragebögen.)
Linktipp
- Bampton, R. & Cowton, C. J. (2002). The E-Interview. Forum Qualitative Sozialforschung, 3(2). URL: http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/848/1843