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2.3.3.1. Ansätze & Vorgehensweise

Ansätze

Um einen kontrollierten Ablauf zu gewährleisten, sind nach der Be­stimmung von Fragestellung und Material Typisierungsdimension und Typisierungskriterium festzulegen. Die Typisierungsdimension be­stimmt den inhaltlichen Blickwinkel, indem entschieden wird, welche Materialbereiche typisierend untersucht werden sollen (z.B. Einstel­lungen, Emotionen, Lebensweise). Als Typisierungskriterium sind un­terschiedliche Ansätze verfügbar, etwa: Idealtypen, besonders häufige oder seltene aber auch extreme oder theoretisch interessante Fälle. Diese Entscheidungsschritte sind im Übrigen unabhängig davon, ob nun ein idealtypisches oder ein realtypisches Vorgehen gewählt wird. Idealtypisch bedeutet, basierend auf empirischem Material Idealtypen, d.h. Fälle mit markanten Eigenschaften, zu konstruieren. Realtypisch hingegen meint, tatsächliche Fälle als typisch zu identifizieren und detailliert wiederzugeben (vgl. Mayring, 2002).1

Vorgehensweise

Wird die typologische Analyse angewendet, so schlägt Mayring fol­gendes Ablaufschema vor (Mayring, 2002, S. 132)2:

 

Wie bereits weiter oben angeführt, erfolgt nach Wahl der Forschungs­frage und der entsprechenden Materialbestimmung die Typenkons­truktion, indem Typisierungsdimension und -kriterium festgelegt wer­den. In einem zweiten Durchgang werden dann Aspekte aus dem Ma­terial herausgefiltert, die der Typendeskription dienen, wobei dieses Vorgehen mit einzelnen Abschnitten der qualitativen Inhaltsanalyseverzahnt bzw. kombiniert werden kann. Die solcherart gewonnenen Typenbeschreibungen sind abschließend anhand der Forschungsfrage und dem Material rückzuprüfen, um herauszufinden, ob die ange­strebten Kriterien mittels der gefundenen Typendeskriptionen verall­gemeinerbar sind (vgl. Mayring, 2002)3.

Alternative Vorgehensweisen

Eine vergleichbare Zielsetzung wie die typologische Analyse verfolgen die Fallkontrastierung und die Idealtypenbildung. So können verschiedene Fälle gegeneinander kontrastiert werden, sodass am Ende die Besonderheiten einzelner Fälle möglichst klar hervorgehen sollten. Dies erleichtert es dann, systematisch Einzelfälle verstehen zu können. Nach und nach können so übergeordnete Zusammenhänge deutlich werden, sodass schließlich fallübergreifende Einsichten gewonnen werden. Als wesentliche Instrumente kommen der minimale Vergleich ähnlicher Fälle und der maximale Vergleich unterschiedlicher Fälle auf gemeinsame und unterschiedliche Merkmale hin zum Einsatz (vgl. Flick, 2002)4. Bei Lamnek (1993)5 wird die Konstruktion von Typen als Methode der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung dargestellt, der zufolge durch kontrolliertes Fremdverstehen eine kommunikativ erhobene Handlungsfigur mittels Systematisierung in ein Handlungs­muster überführt wird. Beispiele wären z.B. der typische Arbeiter oder das typische Verhalten von Krebskranken.